Gottesdienst zum Mitnehmen
– ein Gottesdienst zu Hause und mit allen –
durch den Geist verbunden
Ausgabe 257 (20. November 2024)
Was Sie brauchen:
- Eine Kerze
- vielleicht ein Evangelisches Gesangbuch (EG)
- Zeit für Gott und sich
- Das Faltblatt (PDF) oder diese Seite
Kerze anzünden
Gebet
Gott, durch deinen Geist sind wir vereint,
auch wenn wir gerade allein sind oder uns allein fühlen. So feiere ich jetzt diesen Gottesdienst in der Gemeinschaft der Kirche im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Text aus der Bibel: Der Apostel Paulus schreibt:
„Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.“ (2. Kor. 5,10a)
Impuls
Wer empfindet nicht ein Unbehagen bei diesem Spruch? Wir denken vielleicht an den Offenbarungs-Eid, den manche Menschen leisten müssen, eine ganz unangenehme Angelegenheit, und wir stellen uns dabei vor, wie Christus, der Weltenrichter, uns durchschaut und auch die verborgenen Fehler, an die wir uns vielleicht sogar gar nicht mehr erinnern oder an die wir nicht mehr denken wollen, aufdeckt und uns ankreidet. Was soll an einem solchen Vers, den der Apostel Paulus immerhin der Gemeinde in Korinth zu-schreibt, schon trostreich sein? Warum gehen wir damit in die letzten Wochen dieses (ja ohnehin schwierigen) Jahres – immerhin ist es ja der Bibelvers für die Woche vor Totensonntag! Wie sollen wir da froh und gewiss an unsere Ver-storbenen denken, die – wenn wir dieser Vorstellung folgen – vielleicht vor dem Richterstuhl Christi stehen und dort „bis auf die Knochen“ durchschaut, gar blamiert werden?
Aber Paulus hat diesen Vers seiner Gemeinde als Trost zugesprochen! Denn er will sagen, dass unser Leben einem offenbar ist, nämlich Jesus Christus selbst. Nicht was andere (Menschen) über uns sagen und denken, ist ein gül-tiges Urteil über unser Leben. Nicht was Autoritäten, gleich welcher Art, von uns fordern, entscheidet darüber, ob wir „gut“ oder „böse“ sind, ob wir „schlecht“ oder „recht“ gelebt haben. Nicht was die Gesellschaft über uns meint, bestimmt unseren Wert. Ja, nicht einmal wir selbst sind geeignet, un-ser Leben zu beurteilen und zu „richten“ – sehen wir doch vieles in einer verstellten, verqueren, rein subjektiven Perspektive – auch unser eigenes Leben. Nein, nur Christus allein erkennt unser Leben, wie es ist, nur bei ihm ist es wirklich bekannt und offenbar. Nur bei ihm ist es aufgehoben, in einem guten Sinne, also: aufgenommen und geborgen. Und deswegen schreibt Paulus ein paar Sätze vorher sogar, dass er eigentlich mehr Lust hätte, den Leib zu verlassen und daheim bei Christus zu sein (2. Kor. 5,8). Aber zuerst will er den Lauf seines Lebens vollenden, so wie wir unser Leben weiterleben und vollenden dürfen, in der tröstlichen Gewissheit, dass wir es bei und in Christus leben dürfen, der uns am Ende aufnimmt, und der uns liebt. Amen.
Stille
oder
Gesang: EG 149 („Es ist gewisslich an der Zeit“)
Vaterunser
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Segen
Gott segne uns und behüte uns,
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen.
Stille
Kerze löschen
Bleiben Sie gesegnet und behütet!
Ihre Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde
und Kirchengemeinde Groß-Buchholz